IM FOKUS: DIE GLOBALE LEIH-/MIETMUTTERSCHAFT.
Kritischer Diskurs zu einem neoliberalen Geschäftsmodell“ in Kooperation mit der „Initiative Stoppt Leihmutterschaft“.
- ERGEBNISBERICHT
- Aufzeichnung (ca. 90 Min)
- Fotos
Gemeinsam mit der Initiative “Stoppt Leihmutterschaft” vertreten wir von Terre des Femmes eine kritische Position gegenüber diesem stetig wachsenden globalen Geschäft der Leih- bzw. Mietmutterschaft. Mit atemberaubender Geschwindigkeit hat sich die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers, der sexuellen und speziell der reproduktiven Fähigkeiten weltweit ausgebreitet. Sie stellt eine Verletzung der Menschen-, Frauen- und Kinderrechte dar und gehört weltweit abgeschafft.
Ein hochkarätig besetztes Podium – moderiert von Brigitte HANDLOS – informierte und diskutierte folgende Aspekte:
- Lisbeth N. TRALLORI, Soziologin & Politikwissenschafterin: Verortung des Themas im kritisch-feministischen Diskurs, im Kontext von Neoliberalismus und struktureller Gewalt
- Eva Maria BACHINGER, Autorin und Journalistin: rechtliche Aspekte & aktuelle Entwicklungen
- Renate MITTERHUBER, akademische Lehrhebamme: biologisch-medizinische Aspekte und gesundheitliche Risiken
- Karin J. LEBERSORGER, klinische und Gesundheitspsychologin und Psychoanalytikerin): Perspektive des Kindes (das „Produkt“) und die Eltern-Kind-Beziehung
Ergebnisbericht
Folgende Themen / Forderungen / Fragestellungen wurden angesprochen (Auszug):
- Es braucht mehr Aufklärung / Information in der Öffentlichkeit, was mit Leih-/Mietmutterschaft verbunden ist (wird häufig „verklärend“ dargestellt; reale Situation der Leih-/Mietmütter wird nicht thematisiert)
- Argumentation v.a. in junger Generation, Leih-/Mietmutterschaft sei ohnehin selbstbestimmt (Kontext: „Wunschökonomie“/Neoliberalismus/mit Geld alles kaufbar)
- Leihmutterschaft ist Handel mit Kindern (widerspricht der Kinderrechtskonvention; Ratifizierung der entsprechenden Artikel in Österreich fehlt)
- Thema: unbedingter (nachvollziehbarer) Wunsch nach einem Leben mit Kindern (es braucht mehr Information und Unterstützung auch für andere mögliche Formen, z.B. Pflegeelternschaft)
- Es bräuchte ein dezidiertes gesetzliches Verbot der Leih-/Mietmutterschaft in Österreich (eine strafrechtliche Regelung), dzt. in Österreich unzureichend gesetzlich verankert
- Es gibt keine Statistik, wieviele Kinder es aus Leih-/Mietmutterschaft in Öst. gibt (nur Dunkelziffern)
- auf europäischer Ebene gibt es Tendenzen zur Legalisierung von „Schlupflöchern“ (z.B. Beschluss im Europäischen Parlament im Dez.2023 für europaweites Elternschaftszertifikat; wenig Engagement auf politischer Ebene in Österreich für Sicherstellung des Verbots)
- weitere Themen: „social egg freezing“, der „Run auf Eizellen“, zunehmende Unfruchtbarkeit von jungen Männern (Ursachen), „In welcher Welt wollen wir leben?“ ….
Weitere Informationen zum Thema inkl. Buchtipps finden Sie auf der Webseite der „Initiative Stoppt Leihmutterschaft“
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