Verleihung des Wiener Frauenpreises 2024

in der Kategorie “Alltagsheldin” an unsere Vorstandsfrau Marlies Ettl

Im wunderschönen Ambiente des Arkadenhofs des Wiener Rathauses wurde am 4.9.2024 unserer Vorstandsfrau Marlies Ettl der Wiener Frauenpreis 2024 in der Kategorie “Alltagsheldin” verliehen (weitere Preisträgerinnen: Eva Kreisky – posthum – und Petra Unger). 

Sie widmete ihn den Führungsfrauen ihrer ehemaligen Schule, den Hertha Firnbergschulen für Wirtschaft und Tourismus (HFS) und Terre des Femmes Österreich (TDFÖ).

Die renommierte Journalistin Brigitte Handlos, Mitfrau von TDFÖ, würdigte die Preisträgerin in ihrer Laudatio als “zutiefst feministisch sozialisierte moderne Frau, die sehr ehrlich und hartnäckig, aber liebevoll motivierend und auch humorvoll Jung und Alt für die Gleichstellungsanliegen begeistert.”

Das von Schulgründerin und Vorstandsfrau von TDFÖ Viktoria Kriehebauer initiierte feministische Schulprogramm hat Marlies Ettl als ihre Nachfolgerin bis zum heutigen Tag konsequent und erfolgreich umsetzt.

Alles, was die Schule tut und plant, ist getragen von einem tiefen Verständnis der Notwendigkeit von Gleichstellung der Geschlechter. 

“Eine Schule, die WIRKLICH gut für Mädchen ist, ist auch gut für Burschen, weil sie behindernde Geschlechterstereotype beider Geschlechter bekämpft”; das war einer der Slogans, den Marlies als Schulleiterin immer parat hatte und der von der gesamten Schulcommunity mitgetragen wurde – er war Schulkultur.

Mädchen sowie Burschen sollen gleichermaßen bestmöglich auf die Anforderungen der Arbeitswelt bzw. eine tertiäre Ausbildung vorbereitet werden. Dass dies nicht nur eine Frage der Vermittlung von Fachwissen ist, sondern auch (gesellschafts-)politische Bildung beinhaltet, zu der die Sensibilisierung für ge-schlechtsspezifische Diskriminierungen gehört, ist an der Schule gelebter Konsens.

Die Schule hat konkrete Maßnahmen umgesetzt – siehe FILMPORTRAIT weiter unten -, die der Schieflage einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in der Gesellschaft – und das trotz weiblichen Bildungserfolgs – erfolgreich entgegenwirken.

Marlies Ettl betonte in ihrer Dankesrede: “Ich habe meine Schule konsequent für die aktuelle gesellschaftspolitische Debatte geöffnet. Um hier eine fundierte Auseinandersetzung zu ermöglichen, griff ich auf ein großes Netzwerk von ImpulsgeberInnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zurück.

Die Gleichstellungsthematik nahm dabei immer eine besondere Stellung ein. Als wir Frauen von TDFÖ 2020 unsere NGO gründeten, wurden berufliches und privates Engagement eins: ein Glücksfall!

Es freut mich, dass meine Schule mir auf diesem Weg folgte und bis heute bin ich von meinen Schülerinnen und Schülern beeindruckt, die sich trotz ihres jungen Alters dem Thema „Gewalt an Frauen und Mädchen“ – also Prostitution, FGM, Femizide, Gewalt in der Familie – nie verschlossen. Ganz im Gegenteil: Sie kamen zu unseren TDF-Veranstaltungen, erzählten ihren Mitschülerinnen und Freunden davon und wollten ähnliche Debatten für die Schule.”

Der Wiener Frauenpreis hat große Strahlkraft und trägt zweifellos dazu bei, die Aufmerksamkeit einer größeren Öffentlichkeit auf TDFÖ zu richten – und auf unsere Arbeit als Lobby für frauenpolitische Themen, die politische Parteien säumig sind, mit Nachdruck zu vertreten. 

Denn, so Marlies Ettl in ihrer Dankesrede abschließend:

“Ich vermisse seit längerem eine konsequent feministische Perspektive in Politik & Bildung.

Das ist bedauerlich, denn Fouriers berühmter Satz, dass “In jeder Gesellschaft der Grad der weiblichen Emanzipation das natürliche Maß der allgemeinen Emanzipation“ (ist), hat nichts an Aktualität eingebüßt.

„Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen – sie bekommen nichts.“ 

Das wusste schon Simone de Beauvoir. Und weil sie recht hat, werden wir Frauen und insbesondere wir Frauen von TDFÖ immer fordern!”

Dass “der Firnbergplatz” auch optisch als attraktiver Ort moderner Berufsbildung überzeugt, verdanke ich den Gestaltungsideen von Kurt Heidecker, meinem langjährigen Partner, der Architekt ist und glücklicherweise meine Passion teilt.

Filmportrait Marlies Ettl Wiener Frauenpreisträgerin 2024 (Ghostwoodfilms) – 4 Min

FOTOGALERIE

Fotocredits:

  • Copyright Stadt Wien/Martin VOTAVA (Verleihung des Frauenpreis 2024 durch Waltraud Karner-Kremser, Vorsitzende des Gemeinderatsausschusses für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen, an Marlies Ettl (Kategorie „Alltagsheldin“) und Kulturvermittlerin Petra Unger (Kategorie „Wissensvermittlung“) und Jahn Kreisky (im Namen von Eva Kreisky (Kategorie Wissenschaft und Foschung))
  • Copyright TDFÖ-privat (nur Foto Nr. 4 und 5)

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